Offener Brief an Oberbürgermeister Stefan Schostok:
Stadt lässt Ehrenamt im Stich - Soll Wettbergen abgehängt werden?
Wettbergen, 20. Juni 2018
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Schostok,
heute wenden wir uns mit diesem offenen Brief bezüglich der Situation der Wettberger Vereine an Sie. Seit einiger Zeit fühlen sich die Ehrenamtlichen der Vereine im Stadtteil Wettbergen von der Stadt mehr und mehr im Stich gelassen.
Der Fachbereich Senioren hat den Mietvertrag für Räumlichkeiten der Begegnungsstätte im Wettberger Edelhof mit Gartenheim zum 31. Dezember 2018 gekündigt. In diesem Zuge ist auch das Mietverhältnis für diese Räume und damit die Nutzungsmöglichkeit für den Sozialverband, das Deutsche Rote Kreuz und den Briefmarkenverein durch die Stadt zum 31. Oktober 2018 beendet worden.
Als Grund für diesen Schritt gibt die Stadt an, dass das Angebot des Kommunalen Seniorenservice (KSH) in der Wettberger Bevölkerung kaum angenommen würden. Durch die ehrenamtlichen Vereine sei bereits ein breites Angebot vorhanden.
Durch den Wegfall der Räumlichkeiten im Edelhof nimmt die Stadt allerdings den Vereinen die Möglichkeit dieses breite Angebot aufrecht zu erhalten. Gegenüber dem DRK Ortsverein wurde geäußert, dass man auf Räumlichkeiten im Stadtteilzentrum Mühlenberg ausweichen könne. Dies ist jedoch für das DRK nicht umsetzbar. Die Veranstaltungen des DRK und des SoVD werden vorwiegend von älteren Mitbürgern besucht, die teilweise auch auf Gehhilfen wie Rollatoren angewiesen sind. Der Weg zum Mühlenberg ist für mobilitätseingeschränkte Menschen kaum machbar. Der Standort am Wettberger Edelhof eignet sich hingegen auch aufgrund seiner Lage geradezu ideal für die Veranstaltungen der Vereine. Schließlich befindet sich die Begegnungsstätte unmittelbar in einer Seniorenwohnanlage.
Um das Angebot für die Wettbergerinnen und Wettberger aufrecht erhalten zu können, sind unsere Vereine zwingend auf diese Räumlichkeiten angewiesen, da es in Wettbergen derzeit keine geeignete Alternative gibt.
Auch der Wettberger Kinderpark braucht dringend die Unterstützung der Stadt. Der seit den 70er Jahren bestehende Verein, ist eine komplett ehrenamtlich organisierte Elterninitiative. Er leistet mit seinen betreuten Gruppen einen wichtigen Beitrag einem Stadtteil, in dem es ohnehin ein zu geringes Angebot an Betreuungsplätzen gibt.
Seitens des Vereins wünscht man sich deshalb Unterstützung durch die Stadt in der Öffentlichkeitsarbeit und eine Förderung finanzieller Natur, um dieses wichtige Angebot für junge Familien in Wettbergen aufrechterhalten zu können.
Die TuS Wettbergen beklagt sich über die allzu lange Dauer der Sanierungsarbeiten im Dusch- und Sanitärbereich des Sportparks, die sich bereits über Monate hinziehen. Die Einschränkungen für die Sportler sind gravierend. Auch die Pflege der Außenanlagen durch die Stadt ist verbesserungswürdig. Gerade bei den warmen Temperaturen in letzter Zeit ist eine ausreichende Bewässerung der Anlage unabdingbar, da sonst durch den harten und trockenen Boden Verletzungsgefahr besteht.
Zudem hofft und wünscht die TuS, dass eine Bewirtschaftung des Sportparkrestaurants auch 2019 noch gewährleistet werden kann. Das Sportparkrestaurant ist der einzige Raum in Wettbergen, der groß genug ist, um von unseren Vereinen und auch von uns als Dachverband für Mitgliederversammlungen oder größere öffentliche Veranstaltungen genutzt werden zu können.
Dies alles zeigt, dass die Raumsituation der Wettberger Vereine gravierend ist und dass es hier dringend einer realistischen Lösung bedarf.
Über unser Anliegen haben wir die Öffentlichkeit am 13. Juni 2018 im Rahmen einer Pressekonferenz informiert.
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
wir bitten Sie freundlichst, sich unserer Sache anzunehmen und unseren Vereinen zu helfen, damit diese ihre tolle und für unseren Stadtteil unheimlich wertvolle Arbeit auch in Zukunft fortsetzen können.
Gerne würden wir auch mit Ihnen hier vor Ort über unser Anliegen sprechen, damit wir gemeinsam eine Lösung finden können.
Für Ihre Bemühungen danke ich Ihnen schon heute und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Nils-Christopher Wolff
1. Vorsitzender Verband Wettberger Vereine/Wettberger Kulturring (VWV) e. V.
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