FF Wettbergen

24. November 2004

Brandschutztipps zur Weihnachtszeit

Jedes Jahr steigt die Zahl der Wohnungsbrände stark an. Eine Statistik weist eine Zunahme von rund 35% dieser Brände aus.
Eine Erklärung ist schnell gefunden: Weihnachtszeit ist Kerzenzeit. Gerade in dieser Zeit möchten wir uns durch den warmen Schein eines Kerzenfeuers auf diese besinnliche und festliche Zeit einstimmen.
Besondere Gefahren bergen die Weihnachtsbäume:
"Geschlagen werden Weihnachtsbäume Ende November. Über 2-3 Wochen lang erhalten die Nadeln dann keine Feuchtigkeit mehr, dörren aus und werden zunehmend brennbarer. Wird das Harz im Inneren einer Nadel (z.B. durch eine Kerzenflamme) erhitzt, so beginnt es sich zu verflüssigen und im weiteren zu verdampfen. Der brennbare Dampf baut einen derart hohen Druck auf, dass das umschließende pflanzliche Gewebe wie bei einer Explosion auseinandergerissen wird. Je trockener der Baum, desto früher setzt dieser Vorgang ein. Der sich bildende Dampfdruck kann so stark ansteigen, dass durch die Explosion Luftmassen verdrängt und unmittelbar in der Nachbarschaft stehende Kerzen buchstäblich ausgeblasen werden.

Rund 400.000 Nadeln hat die "Standardausführung" eines Weihnachtsbaumes, eine Fichte von 2,20 Meter Höhe. Die Nadeln, nicht die Zweige und der Stamm, stellen im wesentlichen die gefährliche Brandlast des Baumes dar. 400.000 Einzelelemente von brennbarem Stoff, die sich im Abstand von nur wenigen Millimetern befinden.
Schneidet man eine Nadel auf und legt sie unters Mikroskop, so erkennt man, dass das Innere der Nadel aus winzigen Harznestern, aus Harzseen besteht. Pflanzliches Gewebe umschließt diese Harzseen. Gewebe, dessen Festigkeit sich mit dem Feuchtigkeitsgehalt erhöht und am ungeschlagenen Baum nahezu die Brandschutzklasse schwerentflammbar erreicht.

Der Harzdampf, der freigesetzt wird, verbrennt schlagartig und löst eine Kettenreaktion aus. Flammen springen dann von Nadel zu Nadel. Lametta wird abgefackelt. Kugeln fallen herunter. Noch aufrecht stehende Kerzen geben ihre Standfestigkeit unter der entstehenden Erwärmung auf, werden nun auch zu "Brandstiftern". Innerhalb weniger Sekunden steht der ganze Baum in Flammen. Geschenkkartons und -papier, Vorhänge und andere brennbare Materialien werden von den Flammen erfasst. Irgendwann wird der Baum durch den unterschiedlichen Abbrand kopflastig, stürzt um, setzt die Brandausbreitung fort.

Während die Familie im Esszimmer die Weihnachtsgans tranchiert, platzen im Wohnzimmer die Fenster. Das Inferno kann nun nicht mehr mit nur einem Eimer Wasser verhindert werden.

Hätte man elektrische Weihnachtskerzen benutzt,
hätte man den Baum nicht so nah ans Fenster in die Ecke gestellt,
hätte man ihn festgebunden,
hätte man den Baum mit Wasser versorgt,
hätte man ihn eingesprüht,
hätte man ihn nicht unbeaufsichtigt gelassen,

- hätte man!

Auch dieses Jahr werden sie wieder brennen, die Kerzen an den Weihnachtsbäumen und die Weihnachtsbäume selbst. Hoffentlich ein paar weniger."
Zitat: Florian Hessen 11/95 Text: Gerhold Brill

So verhindern Sie Weihnachtsbaumbrände:

Für alle Fälle - falls es doch passiert

Das Wichtigste: Ruhe bewahren. Löschversuch: Am besten sofort mit Wasser löschen. Erfolgloser Löschversuch: Falls der Brand nicht mehr selbst gelöscht werden kann: Ihre Feuerwehr ist auch in der Weihnachtszeit für Sie bereit!

Die Freiwillige Feuerwehr Hannover Ortswehr Wettbergen wünscht Ihnen eine friedliche und besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Rutsch in das Jahr 2005.

Unterstützen auch Sie die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr Wettbergen z.B. mit einer passiven Mitgliedschaft, oder werden Sie Mitglied bei den Feuerwehrfreunden Wettbergen e.V. Wir freuen uns auf Sie. Weitere Infos über unsere Arbeit finden Sie unter www.ff-wettbergen.de, den Schaukästen oder den Mitgliedern der FF-Wettbergen.

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